Prof. Dr. Johannes Kreile, geb. 10.03.1958 in München, hat nach dem Studium der Juristerei, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft im Sommer 1983 das erste sowie im Herbst 1986 das zweite Staatsexamen in München absolviert.
Die Promotion zum Dr. jur. erfolgte in München bei Prof. Dr. Peter Lerche und Prof. Dr. Rupert Scholz mit dem Thema „Kompetenz und kooperativer Föderalismus beim Kabel- und Satellitenrundfunk“.
Seit Januar 1987 war Prof. Dr. Kreile als Rechtsanwalt in München zugelassen, zunächst als Partner bei Gaedertz Rechtsanwälte, seit 01.03.2001 als Partner bei Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB Rechtsanwälte Steuerberater Wirtschaftsprüfer. Schwerpunkte waren die Bereiche des Medien- und Urheberrechts. Zu den beruflichen Tätigkeiten gehörten die Geschäftsführung der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH sowie des Justitiariats des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) e.V. Kreile war Mitglied im Verwaltungsrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien sowie Vorsitzender der Richtlinienkommission der FFA Filmförderanstalt Berlin.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zu medien- und filmwirtschaftlichen Themen ist Kreile Mitherausgeber des Heidelberger Kommentars zum Medienstaatsvertrag von Hartstein/Ring/Kreile/Dörr/Stettner/Cole/Wagner. Weiterhin ist er Verfasser des medienrechtlichen Teils des Handbuchs „Recht im Internet“, Mitherausgeber der Schriftenreihe zum Medienrecht, Medienproduktion und Medienökonomie sowie Mitkommentator des UWG-Kommentars von Fezer sowie des Handbuchs Medienrecht, herausgegeben von Dörr/Kreile/Cole. Kreile ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht sowie Betreuer des Bereichs Urheberrecht im BeckOF Vertragsrecht.
Prof. Dr. Kreile verstarb am 22.12.2022. Mit Klugheit und Sachverstand, mit Verhandlungsgeschick und Diplomatie hat er viel mit und für den BDKV und die Branche erreicht. So hat er wesentlich an Verbesserungen der Künstlersozialversicherung mitgewirkt. Die Steuererleichterungen von Orchestern, Chören, Ensembles, Solist*innenbis hin zu den Dirigent*innen tragen seine Handschrift und die kollegiale Zusammenarbeit mit der GEMA waren von seinen Ideen und Kompromissen geprägt. Mit dem Tod von Prof. Dr. Johannes Kreile hat der Verband einen Eckpfeiler seiner alten und jungen Geschichte verloren.