Musikdialog
Hamburger Musikdialog artikuliert Handlungsbedarf in der Musikwirtschaft
Am 20. September lud der Senat der Hansestadt Hamburg erneut zum Musikdialog in den Kaisersaal des Rathauses. An den Diskussionen rund ums Thema Digitalisierung und deren Auswirkungen auf alle Bereiche des Musikgeschäfts nahmen Vertreter von Veranstaltern, Labels, Verlagen, Streamingdiensten und anderen Musikunternehmen ebenso teil wie Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien. bdv-Präsident Jens Michow berichtete im Rahmen der Konferenz über die aktuellen Probleme der Konzertveranstalter: „Der Hamburger Musikdialog hat ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass er ein herausragender Impulsgeber für bestehenden Handlungsbedarf in der Musikwirtschaft ist. Erneut wurde heute deutlich, in welchem Maße große Teile der Wertschöpfung durch Akteure vereinnahmt werden, die selbst keinen angemessenen Beitrag zur Refinanzierung der Inhalte leisten, von deren Nutzung sie profitieren. In der Veranstaltungsbranche betrifft dies die wachsende Problematik des Ticketzweitmarkts. Wir erwarten von der Politik, dass sie die uferlose Haftungsfreistellung der E-Commerce-Plattformen einschränkt. Um Haftungsansprüche zu begründen, muss es reichen, dass dem Plattformbetreiber Kenntnis von der Existenz illegaler Inhalte nachgewiesen oder zumindest nachgewiesen wird, dass er diese Kenntnis gehabt haben könnte. Leider sind auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht rücksichtsvoller als die Internet-Plattformen wenn es um die Rechte der Veranstalter geht. Die deutschen Konzert- und Tourneeveranstalter erleben gerade, dass sie durch gebührenfinanzierte Rundfunkanstalten bei der Wahrnehmung ihnen zustehender Leistungsschutzrechte an der Sendung von Aufzeichnungen ihrer Veranstaltungen boykottiert werden. Wir bitten die Politiker dringlich, hier eine Moderationsrolle zu übernehmen und beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen.“