Live in Zahlen #13 – Deep Dive KSK

Fast die Hälfte des Einkommens von Musiker*innen stammt aus den Gagen für Live-Auftritte. Kein anderer Bereich trägt so stark zur wirtschaftlichen Basis von Künstler*innen bei. Und weil die Künstlersozialabgabe (KSA), die die Veranstaltenden bezahlen, anhand der Künstlergagen berechnet wird, leistet unsere Branche einen entsprechend hohen Beitrag zur Finanzierung der Künstlersozialkasse (KSK). Live sichert Künstler*innen also doppelt ab: Über Gagen – und über die KSK.
Über die KSK haben rund 53.500 Musiker*innen Zugang zur gesetzlichen Sozialversicherung.
Unter 192.300 KSK Versicherten bilden sie mit 28 % die zweitgrößte Berufsgruppe.
📊 Aber wer finanziert eigentlich die KSK?
Die KSK wird solidarisch von drei Seiten getragen:
1️⃣ Die Versicherten selbst (unsere Künstler*innen) zahlen rund 50 % ihrer Sozialversicherungsbeiträge – analog zum Arbeitnehmeranteil – auf Basis des geschätzten Jahreseinkommens.
2️⃣ Die Verwerter (unsere Veranstaltenden) tragen etwa 30 %
👉 durch Zahlung von aktuell 5 % auf die gezahlten Gagen
3️⃣ Der Bund steuert ca. 20 % bei
🔍 Während keine offiziellen Angaben darüber vorliegen, welche einzelnen Verwerter die höchsten Beiträge zur KSK leisten, ist klar: Konzert- und Veranstaltungsunternehmen tragen aufgrund der intensiven und regelmäßigen Zusammenarbeit mit freien Künstler*innen maßgeblich zur Finanzierung der KSK bei. Und das ist auch gut so, denn die KSK schützt Kreative vor dem sozialen Risiko, das mit ihrer Selbstständigkeit oft einhergeht.
🎵 Die Realität für Künstler*innen:
Für eine breite Masse an Kreativen schließt die KSK eine Versorgungslücke – besonders zwischen dem Start der Professionalität und dem großen Durchbruch. Die Festangestellten zum Beispiel im Orchester oder die Großen, die aus ihren Bands eigene Unternehmen gemacht haben, sind anderweitig abgesichert.
📣 Unsere politische Forderung:
Um die Kultur in Zeiten explodierender Produktionskosten und schrumpfender Kulturhaushalte nicht fundamental zu gefährden, muss das weitere Anwachsen von Kosten begrenzt werden. Wir setzen uns deshalb für eine Stabilisierung des KSK-Abgabesatzes auf 5 % bis 2030 ein.
Gleichzeitig fordern wir, dass die Finanzierung auf mehr Schultern verteilt wird – auch digitale Verwertungen müssen beispielsweise einbezogen werden. So sieht es auch der Koalitionsvertrag vor.
Das würde helfen, der KSK und ihren Versicherten ein festes und nachhaltiges Fundament zu geben.
Seit 2025 ist Johannes Everke zudem Mitglied im KSK-Beirat, aktiv in ihrem Widerspruchsausschuss und in der AG „Selbstständigkeit & Statusfeststellung“.
Unser Ziel: Eine starke KSK – fair finanziert und zukunftsfest.
💡In unserer Reihe „Live in Zahlen“ stellen wir Euch regelmäßig die zentralen Kennzahlen der Live-Entertainment-Branche vor.
Hier geht’s direkt zum LinkedIn-Beitrag.
Quellen:
BMWK 👉 https://lnkd.in/ehyeaSYq
OE 👉 https://lnkd.in/dycpKCUa