Live in Zahlen #29 – Wer sichert eigentlich unsere Artists ab?

Die Einkünfte von selbständigen Künstler*innen sind unregelmäßig, für die Zukunft schlecht planbar und oft prekär. Als Folge ist ihre soziale Absicherung oft gefährdet und es war eine große Errungenschaft, als dafür vor rund 40 Jahren die Künstlersozialkasse gegründet wurde. Die Beiträge teilen sich Künstler*innen, Bund und Auftraggebende. Veranstaltende leisten deshalb eine Abgabe auf Künstlerhonorare und unser Ziel ist es, diesen Abgabesatz im Sinne aller stabil zu halten.
👉 Für 2026 sinkt er von 5,0 % auf 4,9 %.
Das ist erstmal eine gute Nachricht für unsere Branche – gerade in Zeiten, in denen überall die Kosten explodieren. Im Gespräch mit der Politik machen wir aber weiterhin deutlich: Die Künstlersozialabgabe muss weiter stabil bleiben.
🤝 Unser Engagement
Seit 2025 vertritt Johannes Everke die Veranstaltungswirtschaft im KSK-Beirat – zusätzlich in ihrem Widerspruchsausschuss und in der AG „Selbstständigkeit & Statusfeststellung“.
Gestern hat sich das Gremium im BMAS getroffen, um die weitere Entwicklung der KSK u.a. mit Bundesministerin Bärbel Bas zu beraten.
Die KSK hat eine Lücke im Sozialsystem geschlossen und ist ein wichtiger Baustein einer bunten Kulturlandschaft. Ihre Stabilität ist uns ein Anliegen, auch wenn ihre Leistungen nie im Rampenlicht stehen.
💡Noch mehr zur KSK? Hier kommt ein Deep Dive 👇
Fast die Hälfte des Einkommens von Musiker*innen stammt aus Gagen für Live-Auftritte – kein anderer Bereich trägt so stark zu ihrer wirtschaftlichen Basis bei.
Da die Künstlersozialabgabe auf diese Honorare und Gagen erhoben wird, leisten Veranstaltende einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der KSK.
So wird die KSK solidarisch getragen:
1️⃣ Künstler*innen zahlen wie Arbeitnehmer rund 50 % ihrer Sozialversicherungsbeiträge selbst
2️⃣ Verwerter der künstlerischen Leistung – also u. a. Konzert- und Veranstaltungsunternehmen – leisten ca. 30 % über die Abgabe
3️⃣ Der Bund steuert ca. 20 % bei, um „selbstvermarktende“ Künstler*innen zu unterstützen, die ihre eigenen „Verwerter“ sind
Die KSK nennt keine Details zu den größten Beitragszahlern – klar ist aber: Konzert- und Veranstaltungsunternehmen leisten durch ihre enge Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden einen besonders wichtigen Beitrag.
📊 Ergebnis: Über 192.300 Versicherte sind durch die KSK abgesichert – darunter rund 53.500 Musiker:innen (28 % aller Versicherten).
Unsere politische Forderung:
Damit die KSK auch in Zukunft tragfähig bleibt, muss ihre Finanzierung auf mehr Schultern verteilt werden.
👉 Auch digitale Verwertungen müssen einbezogen werden – so sieht es auch der Koalitionsvertrag vor.
Das würde der KSK und ihren Versicherten ein festes und nachhaltiges Fundament geben.
Unser Ziel bleibt klar:
Eine starke KSK – fair finanziert und zukunftsfest.
🔗 Unsere Forderungen: https://bdkv.de/interessenvertretung/
📚 Quellen:
Studie BMWE: https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Kultur-und-Kreativwirtschaft/studie-wirtschaftliche-lage-solo-selbststaendige.html
Studie Oxford Economics: https://www.oxfordeconomics.com/resource/musikwirtschaft-in-deutschland-2024/