Hamburg – Die Verbände der Musikwirtschaft haben sich erstmals in einer Kooperation zusammengeschlossen, um alle marktrelevanten Daten der unterschiedlichen Musikwirtschaftsbereiche zu ermitteln. Dafür soll eine Studie durchgeführt werden, die fundierte Zahlen dieses Gesamtmarktes erhebt. Im Fokus der Untersuchung steht die Ermittlung von Umsatz, Wertschöpfung und Beschäftigten aller Teilbranchen der Musikwirtschaft. Die Studie soll beim kommenden Musikdialog am 23. September 2015 in Hamburg präsentiert und veröffentlicht werden.
Hintergrund ist, dass die tatsächliche marktwirtschaftliche Größe der Musikwirtschaft sowie die aktuelle Lage einzelner Teilmärkte derzeit nicht vollständig erfasst sind. Eine Untersuchung, die die gesamte Musikwirtschaft, ihre Wertschöpfung und die Auswirkungen auch auf nachgelagerte Bereiche erfasst, liegt bislang nicht vor. Die verfügbaren Daten des Bundesamtes für Statistik sind in Teilen unvollständig und lassen dadurch nicht immer Rückschlüsse auf die volkswirtschaftlichen Kennzahlen innerhalb der verschiedenen Teilbereiche zu. Diese Lücke soll durch die Studie geschlossen werden. Das Institut für Kommunikationswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena (IfKWJ) wird die entsprechende Studie durchführen. Die Verbände zählen insgesamt 30 Markt- bzw. Teilsegmente zur Musikwirtschaft. Im Wege einer Online-Befragung soll durch das Institut die Wertschöpfung der vielen Teilmärkte, die Anzahl der von ihnen geschaffenen Arbeits- und Ausbildungsplätze und die Bedeutung
des Wirtschaftszweiges als Standortfaktor ermittelt werden. Zudem wird der Stellenwert von Musikproduktionen und Konzerten für Wirtschaftszweige außerhalb der Musikwirtschaft wie etwa für Rundfunkveranstalter, Hersteller von Unterhaltungselektronik und die Tourismusbranche untersucht.
Neben der breit angelegten Online-Befragung von Unternehmen werden vorhandene Daten z.B. vom Statistischen Bundesamt, der Künstlersozialkasse, den Geschäftsberichten der Verwertungsgesellschaften und den Verbandsstatistiken neu aufbereitet.
Die Idee zur Durchführung einer solchen Studie entstand im Rahmen des Musikdialogs, den der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg jedes Jahr veranstaltet. Die Studie wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Träger des Projekts sind der Bundesverband Musikindustrie e. V. (BVMI), der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft e. V. (bdv), der Deutsche Musikverleger-Verband e. V. (DMV), die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL), die LiveMusikKommission e. V., die Society Of Music Merchants e. V. (SOMM), der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e. V. (VDKD) und der Verband unabhängiger Musikunternehmen e. V. (VUT).