Wertschätzung von Musik in der Bevölkerung gewachsen
Wertschätzung von Musik in der Bevölkerung gewachsen
Langzeitstudie zur Musiknutzung ermittelt steigende Zahlungsbereitschaft für Musik
Hamburg, 18. September 2019 – Musik hat für die in Deutschland lebenden Menschen einen zunehmenden Wert: Der Langzeitstudie „Musiknutzung in Deutschland“ zufolge sind die Befragten bereit, mehr Geld für ein physisches Album (+4 %) oder ein Digitalalbum (+12 %) einer für sie interessanten Künstlerin/eines Künstlers auszugeben als noch vor einem Jahr. Auch die Wertschätzung von Live-Konzerten hat zugenommen (+9 %), dabei entscheiden die Befragten genauer welche Veranstaltungen sie besuchen. Dies gilt besonders für Menschen mit musikalischer Vorbildung: Bei ihnen besteht in allen Bereichen eine überdurchschnittliche Zahlungsbereitschaft – gleichzeitig konsumieren sie weniger Mainstream und suchen häufiger aktiv nach neuer Musik. Die Nutzung kostenpflichtiger Musik-Streamingdienste hat auf nun 26 Prozent zugelegt. Auch der Besitz von Smart Speakern (+4 Prozentpunkte) ist gestiegen. Inzwischen verfügen 14 Prozent der Befragen über ein intelligentes Lautsprechersystem, der weitüberwiegende Teil von ihnen (86 %) nutzt es zum Musikhören. Insgesamt wird Musik jedoch zunehmend mobil genossen, Stereoanlagen sind hingegen rückläufig (-5 Prozentpunkte).
Dies sind einige der jüngsten Erkenntnisse der in mehreren Befragungswellen durchgeführten Langzeitstudie zur Entwicklung der Musiknutzung in Deutschland, die heute Vormittag im Rahmen des „Musikdialogs Hamburg 2019“ – unmittelbar vor der Eröffnung des Reeperbahn Festivals – vorgestellt wurden. Die Studie läuft über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren. Ziel ist eine fundierte Analyse, wie in Deutschland aktuell und zukünftig Musik entdeckt, gekauft und konsumiert wird. Die Ergebnisse der ersten Welle waren im September 2018 veröffentlicht worden. Die jetzt präsentierten Daten basieren auf Befragungen der dritten Welle, für die 2.514 in Deutschland lebende repräsentativ ausgewählte Personen zwischen 16 und 70 Jahren zu ihrem Musiknutzungs-, Such- und Kaufverhalten interviewt wurden. Befragungszeitraum: Juli 2019.
Wissenschaftlicher Leiter der Studie ist Prof. Dr. Michel Clement, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing & Media am Institut für Marketing der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg. Auftraggeber sind in Kooperation die zentralen Verbände der Musikwirtschaft, Unterstützer und Förderer sind die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg sowie die Initiative Musik gGmbH.
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: “Hamburg hat eine lange Tradition als Musikstadt. Mit dem Musikdialog wollen wir die neuesten Trends und Entwicklungen der Musikbranche diskutieren. Die Ergebnisse der beim Musikdialog vorgestellten Musikstudie sind ermutigend. Sie zeigen, dass für immer mehr Nutzer gute Musik ihr Geld wert und live erlebte Musik durch nichts zu ersetzen ist. Das ist eine wichtige Grundlage für die Zukunft der Branche und der Musikstadt Hamburg.”
Zur Erhebungsmethodik:
Bei der Studie handelt es sich um eine repräsentative Panelbefragung in sechs Wellen. Die erste Welle der Befragung fand im August 2018 statt – die weiteren Wellen werden alle sechs Monate erhoben. Für die erste Welle waren 5.140 in Deutschland lebende Menschen im Alter von 16 bis 70 Jahren zu ihrem Musiknutzungs-, Such- und Kaufverhalten befragt. Als Erhebungsinstrument dient ein Online-Fragebogen, der über das Panel von Respondi distribuiert wurde.
Der Fragenkatalog umfasst Fragen zu den Bereichen: Nutzung von Musik-Streaming, Musikhörverhalten, aktivem und passivem Musikkonsum, Musiksuchverhalten (wie und wo wird neue Musik entdeckt), Musikkaufverhalten, Zahlungsbereitschaften, Nutzung von und Einstellung zu Live Musik Events (Konzerte, Festivals, Club-Konzerte), Einflussfaktoren wie Künstlern, Texten, Tonqualität, Einstellung zu Musikvideos, Nutzung von Playlists, Wert und Genießen von Musik, Musikgeschmack, Musikalische Bildung, technische Ausstattung, sowie Soziodemografika.
Downloads
→ Dritte Welle der Studie
→ Executive Summary
→ Pressemitteilung
© Marcelo Hernandez